Erste Gemeinde in MV mit plattdeutschem Ortsschild
Mecklenburg-Vorpommern hat sein erstes plattdeutsches Ortsschild. Die Gemeinde Breest, zwischen Greifswald und Neubrandenburg, hat das erste Zusatzschild mit plattdeutschem Ortsnamen bekommen.
Auf dem neuen Schild unterhalb des hochdeutschen Ortsnamens steht jetzt "Breist". Denn auf den gelben Ortsschildern darf ausschließlich die offizielle Amtssprache benutzt werden - so zumindest die Begründung in einer Landtagsdebatte zum Thema vor gut zwei Jahren. Deshalb haben die Breester - und so soll es nun überall sein - Zusatzschilder anfertigen lassen. Der amtlich genehmigte plattdeutsche Ortsname steht darauf in blauer Schrift auf weißem Grund. Die Kosten von rund 115 Euro für zwei Stück hat ein Einwohner gespendet.
Sechs neue Zusatzschilder für "Grevsmœhlen"
Als zweite Kommune in Mecklenburg-Vorpommern wird am Freitag Grevesmühlen nachziehen. Dort werden insgesamt sechs solche Schilder angebracht, auf denen dann "Grevsmœhlen" stehen wird. Vom Heimatverband heißt es, weitere Kommunen hätten Interesse bekundet - die vorpommersche Kleinstadt Barth, der Ort Buchholz, südlich von Röbel, und - gleich für mehrere Orte - die Gemeinde Groß Polzin bei Anklam.
Schilder sollen Plattdeutsch bekannter machen
In Mecklenburg-Vorpommern können Kommunen seit März 2021 auf amtlichen Schildern einen plattdeutschen Ortsnamen ausweisen. In einem Verfahren müssen die philologischen Fakultäten der Universitäten Rostock und Greifswald als Fachbehörden den jeweiligen Vorschlägen zustimmen. Damit soll die plattdeutsche Sprache wieder stärker ins Bewusstsein der Bewohner und Gäste rücken. Durch die Corona-Pandemie waren solche Bestrebungen aber verzögert worden.